Neulich stellte mir eine Kundin eine interessante Frage: „David, ist es nicht besser, die Diensthaftpflicht bei einem anderen Anbieter abzuschließen als die restlichen Versicherungen?“ Ein Blick in ihren Versicherungsordner verriet sofort, warum sie das fragte: Auf jedem Dokument prangte das Logo ein und derselben Gesellschaft. Kein Wunder – ihr Vertreter kann ja nur die Produkte seines eigenen Unternehmens verkaufen. Ein Audihändler empfiehlt schließlich auch nicht, zu Opel zu gehen, selbst wenn dort vielleicht das günstigere Angebot wartet.
Aber ist es wirklich sinnvoll, alle Versicherungen bei einer einzigen Gesellschaft abzuschließen?
Spezialisierung statt Einheitsbrei
Ein genauer Blick auf den Versicherungsmarkt zeigt: Die besten Tarife findet man oft bei spezialisierten Anbietern.
Diensthaftpflicht? Hier dominieren Anbieter, die sich ausschließlich auf dieses Feld konzentrieren haben, aber in anderen Bereichen – wie Rechtschutz- oder Unfallversicherung – sind sie oft eher schwach.
Sachversicherungen? Einige Versicherer sind Spitzenreiter in Bereichen wie Hausrat oder Wohngebäudeversicherung, aber weniger überzeugend bei Dienstunfähigkeits- oder Krankenversicherungen.
Dienstunfähigkeitsversicherung? Hier punkten wieder andere Anbieter, die sich auf dieses komplexe Thema spezialisiert haben, aber dafür bei Sachversicherungen keine Glanzleistungen bieten.
Fazit: Wer sich auf nur eine Gesellschaft festlegt, riskiert, bei wichtigen Versicherungen entweder schlechteren Schutz oder höhere Kosten in Kauf nehmen zu müssen.
Ein Vergleich aus dem Alltag
Denken wir einmal an unseren täglichen Konsum:
Sind all Ihre Kleidungsstücke von derselben Marke – Schuhe, Jacken und Accessoires eingeschlossen?
Oder alle Lebensmittel in Ihrem Kühlschrank von einer einzigen Firma?
Wahrscheinlich nicht. Warum? Weil verschiedene Hersteller in unterschiedlichen Bereichen ihre Stärken haben. Und genau so funktioniert es auch bei Versicherungen: Ein Anbieter, der „alles kann“, ist in der Regel nirgendwo die Spitzenklasse.
Die Rolle des Versicherungsvertreters
Ein Versicherungsvertreter kann nur die Produkte seiner Gesellschaft anbieten – ob diese zu Ihren Bedürfnissen passen oder nicht. Es ist wie bei einem Buffet, das aus nur einer einzigen Küche kommt: Es mag alles nett aussehen, aber die wirklich erstklassigen Gerichte fehlen oft.
Ein Makler hingegen hat die Freiheit, über den Tellerrand hinauszuschauen. Er kann Ihnen das Beste aus der Vielfalt des Marktes bieten – maßgeschneidert für Ihre Bedürfnisse.
